El Calafate – Eis mal um http://eismalum.gjn.ch Pura Vida! Gili + Karin unnärwägs uf dischär Wält. Mon, 06 Sep 2010 20:17:10 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.4.8 Von Puerto Madryn nach El Calafate http://eismalum.gjn.ch/2009/11/von-puerto-madryn-nach-el-calafate/ http://eismalum.gjn.ch/2009/11/von-puerto-madryn-nach-el-calafate/#comments Fri, 20 Nov 2009 01:06:21 +0000 http://eismalum.ch/?p=112 Da waren wir also, drei Tage in Puerto Madryn (Fotos gibt es hier, leider noch ohne Kommentare), einer kleinen Hafenstadt direkt am Meer, bevor uns der Wind weiter in den Süden getrieben hat. In Madryn selber gibt’s nicht viel zu sehen, mehr eben auf der Peninsula Valdes oder in Punta Tombo. So haben wir uns für zwei Tage ein Auto gemietet und sind Kilometer um Kilometer abgefahren. Am ersten Tag ging’s eben auf die Valdes Halbinsel, 380km mehr oder weniger auf Schotterstrasse! Kurz ausserhalb der Stadt haben wir unseren ersten Halt an einem Strand gemacht. Weit und breit kein Mensch, So weit das Auge reicht hat’s Strand, Klippen und das wunderschön blau türkisgefärbte Meer – ein fantastisches Bild!
Am Strand entdeckten (oder besser gesagt riechten) wir einen toten Wal, ein riesiges Tier, bereits mit Sand zugedeckt und halb vermodert:-(
Auf halbem Weg begegnete uns ein Salzsee, den wir natürlich aus der Nähe sehen mussten. War gigantisch, sooo viel Salz auf einmal (siehe Fotos)!
Bei unserem nächsten Stop sichteten wir ganze Robben- und Seeelefantenkolonien, alle faul am Strand herumliegend. Leider konnten wir sie nur aus einer Entfernung von etwa 50m beobachten, da sie fleissig am Korpulieren sind und dazu ihre Ruhe brauchen:-) Habt ihr gewusst, dass die Seeelefantenmännchen es 15-30mal pro Tag tun und die Weibchen etwa 30mal pro Saison?!? Schweine, und das nennen wir eine faire Welt, nimmt mich ja nicht Wunder, liegen die den Rest der Zeit faul herum! Wie auch immer, es war trotzdem wunderschoen, diesen überdimensionalen Robben zuzuschauen (beim Faulenzen) und einfach nur ihrem „Gesang“ zuzuhören, welcher mit schnauben, grunzen und dem Rauschen des Meeres vermischt war. Weiter ging’s zu den Pinguinen, einer kleinen Kolonie, die wir aus der Ferne beobachten konnten, welche eifrig am Hin- und Herwatscheln waren.

Auf dem Rückweg machten wir Halt in Puerto Pyramides, der Start zum Whale watching. Leute ich sag euch, es war der Hammer! Wir sind ja Touristen, so nahmen wir ein gleichnamiges Boot und fuhren hinaus. Von weitem sehen wir sie und die Geräusche, die sie beim Atmen von sich geben, werden immer lauter – bald einmal hat es Glattwale überall. Lange lassen wir uns neben einem Muttertier mit ihrem Jungen treiben, erhabene Momente, gewaltige Augenblicke! Die Tiefe des Ozeans scheint zu uns aufgetaucht zu sein, wir werden Zeugen von Tieren, die in der Ferne der Vergangenheit bereits dieses Meer durchkreuzten. Still gingen wir zurück zum Hostel.

Am zweiten Tag fuhren wir nach Punta Tombo. Erneut 340km endlos lange Geraden und der Wind fegte uns fast von der Strasse! Die Gegend ist karg, Steppen ohne Ende, hie und da ein Guanaco (gehört zur Familie der Lamas), ein Schaf oder ein Strauss, sonst nichts! Unten angekommen, gehen wir in einen „Park“. Die Wege hier sind klar abgesteckt…mindestens für die Menschen. Wo man hinschaut, überall hat’s Magellanpinguine. Auf beiden Seiten des Weges haben sie ihr Nester gebaut; kleine Löcher im trockenen Boden. Dort, auf den nackten Boden, legen sie ihre Eier und brühten diese nun aus. Manchmal watscheln sie zum Meer, um sich zu waschen oder Futter zu holen. Bis zu einer halben Million Pinguine soll es hier haben, alle schön verteilt.

Auf dem Rückweg geht es noch ins Palanteologische Museum in Trelew, wo ein paar schöne Stücke und riesige Dinosaurierskelette ausgestellt sind. Beeindruckt gehen wir heim, im Auto singen wir alte Hits:-)

Der Bus nach El Calafate (Fotos hier) war nichts Schönes. Es gibt nichts zu essen und wir machen über 16 Stunden nur sehr kurze Pausen. Ausgerechnet heute haben wir nur wenig selber Speiss und Trank mit. Wir kommen in Rio Gallegos an, wo wir schnell was essen und den Bus für weiter nach El Calafate besorgen.

Schon bald geht es weitere 4-5 Stunden Richtung El Calafete. Und hier, in dem Bus, der nur einen Katzensprung macht, gibt es nun eine Pause zum Essen. Verstehe einer die Argentinier. Hier hat es absolut nichts. Es ist Grasstepe, sehr wenig Vegetation…aber endlich sehen wir die ersten Berge der Anden. Heimatgefühle kommen auf. Die meiste Zeit sind wir am rumdösen…bis der Lago Argentino ins Blickfeld rückt. Herrlich blaugrau. Mitten in dieser Einöde liegt El Calafate. Ein recht grosses Dörfchen. Wir kommen an und mit  Hilfe der Leute vor Ort finden wir schnell unser Hostel: Las Cabanitas. Das ist wirklich putzig, mit dreieckigen Häuschen, wo wir auf 2 Stöcken unser zu Hause für 3 Nächte finden.

Wir gehen noch schnell in die Stadt, um anständig zu Abend zu essen: ein dickes Steak. Und hier sieht El Calafate (an der Hauptstrasse) schon ein bisschen anmächeliger aus. Hütten wie in Zermatt säumen die Strassen…und es wimmelt nur so von Touristen.

Nach einem Ruhetag geht es mit einem gebuchten Trip (jajajaja) zum Perito Moreno. Das ist der Gletscher, von dem schon jeder Bilder gesehen hat, wo riesige Eisbrocken in den See fallen. Die Führung soll lustig sein, ist es aber nicht. Beim ersten Aussichtspunkt halten wir an, noch weit weg vom Gletscher.
Wir steigen aus und es ist bitter kalt. Wir haben aber vorgesorgt: Karin trägt zum erstenmal ihre Daunenjacke. Sie sieht aus wie der Bomber in dem Ding…aber immer noch sexy! Und sie hat schön warm darin. Auch ich trage ungewohnte 4 Schichten und bin froh darum. Der Wind pfeift höllisch stark und treibt die Kälte der Gletscher bis in unsere Glieder.

Weiter geht es zu den Booten. Wir entschliessen uns, eine solche Tour für 60 Pesos zu machen. Im Nachhinein denken Karin und ich jedoch, dass sich das nicht wirklich lohnt (es sei denn, man erwischt einen Moment, wo vor dem Boot ein grosser Brocken runterfällt, was aber wohl eher ein Glückstreffer wäre). Man sieht den Gletscher später von den Aussichtsplatformen mindestens genau so nahe. Die wissen schon, warum sie zuerst zu den Booten fahren und danach zu den Platformen.
Der Perito Moreno lohnt sich wirklich, anzuschauen. Unglaublich  hoch ragen die Eiswände aus dem See hervor. Die Farbenspiele sind abwechslungsreich und eindrücklich….und immer wieder vernimmt man ein Getöse, und ein Stück Gletscher bricht ab in den See. Schon alleine die Geräusche sind urgewaltig und irgendwie mystisch. Wenn nur nicht die ganzen Leute wären…denn alleine ist man hier ganz sicher nicht. Es ist eine Völkerwanderung wie an den Iguazu Fällen, und das grosse (und einzige) Restaurant bei den Aussichtsplatformen ist Bums voll…wohl auch wegen des eisig kalten Windes und den schönen Pausen, die die Argentinier einzulegen pflegen.
Wie vorher schon gesagt, kommt man von den Platformen sehr nahe an das Eis heran. Man sieht auch weiter hinten ein paar Leute die Ice Tour machen. Das war uns aber zu teuer und dafür haben wir sowieso unseren Aletsch!

Die Wand am Wasser ist einfach genial.
Die Wege sind weiter im Ausbau, damit noch mehr Leute geschluckt werden können. Es lohnt sich auf jedenfall, bis zur untersten Platform vorzudringen….schon alleine der Geräusche wegen. Hier hat es auch weniger Leute, da den meisten Leuten der Weg wohl zu weit und der Wind zu kalt ist. Aber hier unten ist, geschützt vom nahen Gletscher, fast kein Wind mehr zu spüren.

Zurück in der Stadt ist es bereits fünf Uhr. Wir essen sehr lecker in den Las Cabanitas, wo uns der junge Bursche ein Pilzrisotto vom Feinsten auf den Tisch zaubert. JAMMI. Er kocht gerne, sagt er selber…und es lohnt sich wirklich.

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