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Carretera Austral, Chile, Südamerika

Nach Puyuhuapi

12.30.09 | Niämärt het kommentiärt :=(

Die anderen versuchen, nach Puyuhuapi zu stoppen – Wir nehmen den Bus – Was für ein Bus! – Bad in Puyuhuapi

Als wir aufstehen, ist wunderschönes Wetter. Die Sonne steht bereits hoch über den Bergen. Wir geniessen die Ruhe am prächtigen Strand in Puerto Cisnes. Ganz ruhig ist es dann doch nicht, da an der Strasse gearbeitet wird. Vom Herrn des Hostels, in dem wir übernachtet haben, bekommen wir eine kleine Stadttour von ca. 6 Minuten. Immerhin wissen wir danach, wann ein Bus weiter in den Norden fährt.

Alle Israelis (7 an der Zahl) versuchen schon seit dem Morgen, nach Puyuhuapi zu stoppen. Wir nehmen es heute locker und werden später am Nachmittag den Bus nehmen. Die Israelis haben kein Glück und als wir das Busticket kaufen wollen, wird es mit den Plätzen knapp. Es scheint nur Platz für 7 Personen mit Rucksäcken zu haben…wir sind jedoch 9 und 2 Plätze sind schon weg. Nach einigem Hin und Her verkauft die Frau uns doch noch die Tickets für alle.

Wir warten im Park des Dörfchens. Die Kirche ist geschlossen. Die Frauen tränken den saftigen Rasen mit Kalk. Wir essen und lesen. Dann ist die Zeit gekommen, und der Bus fährt gleich ab. Als wir am Abfahrtsort erscheinen, können wir keinen Bus entdecken. Wo ist bloss das holde Ding? Da ist er! Kein Bus, sondern sowas wie ein Renault Espace…uns geht langsam ein Licht auf, warum sie uns nicht soviele Tickets verkaufen wollten.

Anstatt einen Kofferraum hat das Auto eine zusätzliche Sitzreihe. Platz für 12 Personen inklusive Fahrer. An sich ist das kein Problem, doch 9 Leute haben ziemlich grosse Rucksäcke. Wir kämpfen, wir stossen, wir puffen, wir drängeln, wir sortieren, wir sortieren um, wir steigen aus, wir steigen wieder ein…dann, auf einmal, sind alle Türen zu und wir sind alle drin. Das Auto ist bis oben hin gefüllt…geschätzte 6 Liter Luft haben noch Platz.

Die Fahrt dauert ca. 3 Stunden. Gili ist froh, als er auf halber Strecke sein Bein einmal bewegen kann. Karin ist nicht weniger froh, dass sie bis anhin noch nicht kotzen musste. Ein riesiger Glücksmoment. Die Strassen sind immer noch sehr rumpelig und es geht über einen Pass. Die Federung des Autos stösst an seine Grenzen. Und ständig sind wir eingehüllt in Staub. Die Gegend ist noch wilder als weiter im Süden: wir stecken mitten im Regenwald. Wilde Flüsse werden die ganze Zeit überquert.

Nach anscheinend ewig langer Zeit hält das Auto plötzlich an. Wir können fast nichts mehr sehen vor lauter Staub im Auto. Keiner kann seine Beine mehr spüren. Es dauert lange, bis sich alle aus dem Auto gepellt haben und wir uns wieder sehen können. Und wie sehen wir aus: jeder scheint um Jahrzehnte gealtert zu haben. Unsere Häupter sind bedeckt von zentimeterweise Staub…und wir fühlen uns auch so.

Gleich über die Strasse finden wir eine herzige Bleibe bei Don Luis. Dreckig wie wir sind beschliessen wir, ins Meer zu springen, egal wie kalt es auch sein mag. Gut aufgestellt haschen wir ans Meer. Kleine Pflanze wagt den ersten Sprung: KALT! Eiskalt. Wie die Aare im Frühjahr. Doch der Dreck treibt uns ins Nass. Auch wir springen hinein. Trotz der enormen Kälte ist das Wasser eine riesen Wohltat und ein würdiger Abschluss: die Sardinen sind wieder in Freiheit.

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